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Die Ansicht der Burg von der Stadtseite aus

Das Eingangstor

Burgansicht (Stadtseite)

Wehrgang innerhalb der Burg

Castillio in Trujillo/Spanien

Die Lage

Die Burg liegt auf dem höchsten Punkt der Stadt (Cabeza de Zorro) und überblickt die gesamte Stadt. Die Anlage ist keine isolierte Burg, sondern ein eigener Teil der Stadt. Sie wurde ausgelegt langen Belagerungen standzuhalten. Ursprünglich handelte es sich um eine maurische Anlage, die während der Zeit der Kalifen errichtet wurde (10. Jhdt). Die Erbauer verwendeten die römischen Fundamente, die bereits existierten und ließen sich von ihnen leiten.

Die Entwicklung

Die Burg in Trujillo ist das einzige Beispiel einer maurischen Befestigung, die vor dem Jahr 1000 errichtet wurde und vollständig in Stein gebaut wurde.

Wegen der zunehmenden Bedrohung durch die kastilische Armee, die sich Extremadura näherte, errichteten sie eine massive Stadtmauer. Die Festung befand sich jedoch nicht im Zentrum der Enklave, sondern eher am Rand. So konnte man sie im Falle eines Angriffs verlassen, ohne die Stadt durchqueren zu müssen. Auf diese Weise wurde die Burg, die bis in das 11. Jahrhundert leicht zu verteidigen war, zu einem befestigten Speicher innerhalb der Stadt.
Die Festung besteht aus zwei Teilen, wovon der erste in Form eines Rechtecks angeordnet ist, während der zweite modern und unregelmäßig erschient; letzterer wird „Albacar“ genannt. Über die Jahre wurden zahlreiche Veränderungen an der Burg durchgeführt, die wichtigste fand zur Zeit des Krieges mit Portugal statt.
Die Wachtürme an der Westseite und die zwei langen Konstruktionen im nord- und südöstlichen Bereich der Burg wurden wahrscheinlich von den Muslimen hinzugefügt, vermutlich vom Stamm der Almohad im späten 12. beziehungsweise im frühen 13. Jahrhundert.
Aber auch die Christen erweiterten die Festung, besonders im 15. Jahrhundert, als sie im Mittelpunkt einiger Konflikte stand.
Während des 14. Jahrhunderts fungierte sie als Aufbewahrungsort des königlichen Schatzes; zu dieser Zeit war gerade Samuel Leví unter König Peter I. Schatzmeister.
Im späten 15. Jahrhundert brach ein Thronfolgestreit zwischen der Prinzessin Juana la Beltraneja von Kastilien und den katholischen Monarchen Ferdinand und Isabella aus. Als die Prinzessin gemeinsam mit 600 Reitern und 1000 Infanteristen in Trujillo ankam, zog sie sich in die nahe gelegene Burg zurück, um ein Kriegsabkommen mit dem König Portugals zu schließen.
Dann aber musste sie nach Placencia reisen, wo ihre Truppen auf Anhänger Ferdinands, angeführt von Luis de Chaves, stießen – ein Kampf entbrannte.
Ungefähr zur gleichen Zeit wurde innerhalb des zweiten Teils der Burg die Klause von San Pablo erbaut. Die zwei Zisternen im nordöstlichen Bereich des Hauptgebäudes wurden von den Mauren im späten 12. Jahrhundert erbaut.
In der Mitte des 20. Jahrhundert wurde durch Zufall ein altes arabisches Tor hinter dem Treppenhaus der Kapelle entdeckt.
Das Treppenhaus verband die zwei Türme miteinander…
Im Eingangsbereich befindet sich ein Doppeltor unter einem hufeisenförmigen Bogen, angrenzend an zwei rechteckige Türme. In der Burg selbst gibt es keinen Wohnbereich, da sie ausschließlich zur Verteidigung diente. Die Stadt Trujillo hatte kein eigenes Wappen, weil sie nie von Feudalherren und adeligen Familien beherrscht wurde, nicht einmal das der königlichen Familie. Im 19. Jahrhundert verfiel die Burg gewaltig, im 20. wurde sie restauriert.