English language English language

Leutnant Francisca Scanagatta (geb. 1. August 1776); Ausschnitt aus einem Original des Heeresgeschichtlichen Museums Wien.

 

 

 

Francisca Scanagatta

Sie war die erste (und für lange Zeit einzige) Frau, die im 19. Jahrhundert die Militärakademie absolvierte. Sie erschlich sich die Ausbildung an Stelle ihres Bruders, ihr wurde von Kaiser Franz II nach dem Bekanntwerden des Skandals dennoch die Pension gewährt.

Trotz der strengen Zucht und Ordnung, die während des strengen Regiments von Graf Kinsky in der Wiener Neustädter Militärakademie herrschte, gelang es der jungen, als Mann verkleideten Francisca, an Stelle ihres Bruders in der Akademie Aufnahme zu finden. Mit 13 Jahren kam die Tochter eines mailänder Senators nach Wiener neustadt und trat an Stelle des gemeldeten Bruders "Franz" in die Akademie ein. Sie absolvierte die Akademie ohne dass jemals Zeifel an ihrem Geschlecht auftraten, was ihr allerdings nur dadurch möglich was, weil sie nicht mit den anderen Zöglingen, sondern in einer Wohnung in der Stadt bei dem Oberarzt Dr. Ferdinand Haller logierte.

Am 16. Februar 1797 wurde sie als Fähnrich ausgemustert. Niemand hatte jeh geahnt, dass an der Akademie 3 Jahre lang ein Mädchen ausgeblidet wurde.

Dem Fähnrich "Franz" gelang es, sein Geschlecht noch etliche Jahre geheim zu halten. Erst im Jahr 1800 informierte die Familie den kommandierenden General Miachael von Melas über den in seinem Regiment befindlichen weiblichen Fähnrich.

Kaiser Franz II gab, nachdem er vom Vorfall informiert worden war, seine Zustimmung, dass Franziska zugunsten ihres Bruders Guido auf die Fähnrichstelle verzichtete. Sie erhielt ab dem Jahr 1801 eine Leutnantspension von 200 Gulden jährlich.

Im Jahr 1804 heiratete Francisca den Leutnant Cölestin Spini, wurde mutter von 4 Kindern und starb hochbetagt in Mailand im Jahr 1865.