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Matthias Corvinus

Mathias Corvinus wurde im Jahre 1443 als zweiter Sohn des transsilvanischen Staatsmanns und Heeresführers Johann Hunyady in Ungarn geboren. Der Beiname Corvinus lässt sich auf das Familienwappen zurückführen, auf dem ein Rabe (lat.: corvus) abgebildet ist. Wegen der Minderjährigkeit des Königs war Hunyady auch als Reichsverweser tätig, der seines Zeichens die Vertretung des Staatsoberhauptes übernimmt. Nach dem Tod des Königs und dem überraschenden Ableben seines Bruders fand sich Corvinus im Alter von 15 Jahren in der Rolle des Regenten wieder. Die Adelsschicht in Westungarn versuchte jedoch seine Herrschaft zu verhindern und verwies auf die Machtsansprüche des österreichischen Kaisers Friedrich III was kriegerischen Auseinandersetzungen zu Folge hatte.

Corvinus gelang es trotz etlicher Versuche nur Teilgebiete Böhmens zu erobern, das Gebiet der Stephanskrone erlangte unter ihm aber die größte Ausdehnung. Die Stephanskrone ist ein Nationalsymbol, auf das ungarische Könige seit 1267 den Treueid geleistet haben und bezeichnet zugleich das ungarische Staatsgebiet. Corvinus ist der Gründer der größten philosophischen und wissenschaftlichen Bibliothek der damaligen Zeit, der Bibliotheca Corviniana.

Der aus der Walachei (Fürstentum in Rumänien) vertriebene Vlad Tepes besser bekannt als Graf Drakula wandte sich 1462 hilfesuchend an Mathias Corvinus, der ihn jedoch wegen dessen gefürchteten Grausamkeit kurzerhand in Gefangenschaft nahm. Erst als eine Verwandte Gefallen an Drakula fand, begnadigte ihn Corvinus teilweise. Die Feindschaften mit Friedrich III. erreichten 1477 ihren Höhepunkt und in den Folgejahren besetzte Corvinus etliche Gebiete Niederösterreichs, auch Wien, dessen Einwohner der Regierungsweise von Friedrich III überdrüssig waren. 1487 stand er mit einem Heer vor Wiener Neustadts Toren und entschied sich, nachdem er erkannte hatte, das die Stadt mit Waffenstärke nicht zu erobern war, für eine Belagerung. Am 17. August 1487 kapitulierten die Wiener Neustädter und öffneten Corvinus die Tore, der sich als gerechter Sieger erwies und den Bürgern überdies einen silbernen Deckelpokal - den Corvinusbecher - schenkte.

Die ungarische Herrschaft endete mit dem Tod Corvinus´ am 6. April 1490 nach drei Jahren Besatzung und die Zugehörigkeit an Österreich wurde wenig später durch die geleisteten Treueschwüre auf Friedrich III. untermauert. Mathias war zweimal verheiratet und hinterließ einen illegitimen Sohn. Er hegte ein besonderes Interesse für Renaissance und ist in Ungarn bis zum heutigen Tage unter der Bezeichnung „Matyas az igazsagos“ – Mathias der Gerechte - bekannt. Einem Gerücht zufolge war er der Verfasser des Spruchs: „Bellae gerant alii at tu felix austria nube!“ mit dem er die lasche Regierung von Friedrich verspottete.